Andrea Caroni

Ihr Ausserrhoder Ständerat

20. November 2013

Vorstösse

Anbindung der Appenzeller Kantone an den SBB-Fernverkehr (Interpellation)

Eingereichter Text

1. Sind dem Bundesrat die für die Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden mit dem Fahrplan 2014 eintretenden Verschlechterungen in Bezug auf die Fernverkehrsanschlüsse in Gossau SG bekannt?

2. Was wird er unternehmen, um die Fernverkehrsanschlüsse der Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden in Gossau SG wieder zu verbessern?

Begründung

Die Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden sind die beiden einzigen Kantone der Schweiz, die auf ihrem Kantonsgebiet über keine SBB-Linien verfügen. In Richtung Zürich sind Herisau und Appenzell am Bahnhof Gossau SG an das SBB-Netz angeschlossen, und zwar mit der Linie Gossau-Herisau-Appenzell-Wasserauen (GAW) der Appenzeller Bahnen. Die heutigen Fernverkehrsanschlüsse der Appenzeller Bahnen in Gossau SG in Richtung Zürich mit Umsteigezeiten von 6 bzw. 13 Minuten sowie in umgekehrter Richtung mit Umsteigezeiten von 4 bzw. 11 Minuten vermögen zu befriedigen. Da - mit Ausnahme der Eurocityzüge nach/von München - alle Züge in Gossau SG halten und die in Richtung Zürich führenden Fernverkehrszüge weiter nach Bern-Genf bzw. nach Solothurn-Biel verkehren, können die aktuellen SBB-Anschlüsse der beiden Appenzeller Kantone als gut bezeichnet werden.

Mit dem am 15. Dezember 2013 in Kraft tretenden Fahrplan 2014 werden die Anschlussverhältnisse zwischen den Appenzeller Bahnen und den Fernverkehrszügen der SBB wesentlich verschlechtert. Die Umsteigezeiten erhöhen sich in Richtung Zürich auf 12 bzw. 19 Minuten, in umgekehrter Richtung auf 9 bzw. 16 Minuten. Mit dem Auto benötigt man für die Strecke von Gossau nach Herisau etwa 5 Minuten, für die Strecke von Gossau nach Appenzell gut 20 Minuten. Die Zugsreisezeit zwischen Gossau und Appenzell beträgt neu 37 Minuten. Für Pendler und für die zahlreichen Touristen verliert der öffentliche Verkehr mit dem Fahrplan 2014 zwischen Zürich sowie Herisau und Appenzell somit deutlich an Attraktivität. Mit der auf 2016 geplanten Einführung des "3-Zug-Konzeptes" ist zwischen Gossau und Zürich zudem mit längeren Reisezeiten zu rechnen, und die künftige Durchbindung in Richtung Westschweiz ist fraglich.

Antwort des Bundesrates vom 20.11.2013

1. Es ist dem Bundesrat bekannt, dass sich mit dem Fahrplan 2014 Veränderungen bei den Umsteigezeiten in Gossau SG ergeben.

Mit der Einführung der S-Bahn St. Gallen auf Ende 2013 richten sich die Appenzeller Bahnen (AB) neu auf den Knoten St. Gallen aus. Das neue Konzept der AB führt lokal zu deutlichen Verbesserungen, da die Systemkreuzungen in den "grossen" Bahnhöfen Herisau, Urnäsch und Appenzell stattfinden.

Dadurch ergibt sich Richtung Gossau SG ein Fahrzeitgewinn. Dies bedeutet, dass Zugreisende Gossau SG früher erreichen. Da der Fernverkehr im Fahrplan 2014 keine Änderungen erfährt - die Abfahrts- und Ankunftszeiten der SBB-Fernverkehrszüge in Gossau SG ändern sich nicht - verlängern sich die Umsteigezeiten aus Richtung Appenzell / Herisau. Die Reisezeit aus dem Appenzellerland von/nach Zürich verlängert sich dadurch um rund 3 Minuten.

2. Mit der Einführung der Durchmesserlinie in Zürich und den Infrastrukturausbauten im Rahmen "Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur (ZEB)" wird im Fahrplan 2016 das Angebot zwischen Zürich und Gossau SG / St. Gallen angepasst. Die Planungen erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Bund und den betroffenen Kantonen. Die öV-Verantwortlichen der beiden Appenzeller Kantone sind in diese Planungen eingebunden.

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